Fanzine-Profil: monochrom

Genre:

Gesellschaft, Kunst, Philosophie, Nonsense

Website:

https://monochr...

Zuerst erschienen:

ca. 1993

Zuletzt erschienen:

2010

Anzahl erschienener Ausgaben:

7 (nominell 23; durch Ausgaben, die mehrere Nummern umfassten)

Detail aus der Ausgabe „#11-14½“ (2000).

Beschreibung des Zines

Kann man etwas als Fanzine oder Magazin bezeichnen, was in Packen von je drei oder mehr Ausgaben erschien? Von denen jeder ein Pfund wiegt oder eher zwei (wie die Ausgabe „#15-23“)? Und was in dieser gedruckten Erscheinung überdies nur ein Arm, ein Ausläufer eines viel größeren Projekts ist, das im Web, in Büchern und in allerhand Aktivitäten im echten Leben Ausdruck findet und Wirkung entfaltet?

Vielleicht nicht. Vielleicht ist es kein Fanzine nach der reinen Lehre. Aber wen interessiert das schon? Das „monochrom“ mit seinem Geist, seiner Attitüde und dem Antrieb seiner Macher gehört ganz unbedingt in meinen kleinen Schaukasten.

Bleibt die Unmöglichkeit, das „monochrom“ in wenigen Worten treffend und halbwegs erschöpfend zu beschreiben. Ein Magazin, in dem sich Quatsch neben Hochphilosophischem findet, Kritzeleien und Cartoons neben politischen Brandreden. Cineastik, Physik, Geschichte, Literatur, ja, auch eine Betrachtung der Möglichkeiten des Stehpinkelns für die Frau – kein Thema, keine Ausdrucksform, die sich nicht im „monochrom“ findet. Daher kapituliere ich und möchte die Selbstbeschreibung auf der Website monochrom.at zitieren:

monochrom ist durchaus eine international agierende, in wien, graz und bamberg situierte kunstneigungsgruppe, seit etlichen jahren umtriebig, mit diversen volontariaten in zahlreichen realitäten: internationale kunstszene, apfelsortenzucht, powerpointoperetten, feldgottesdienste, beweisführungen, schirmherrschaften, soziale praxis, game- und schämshows, theorie, internet, dübel und schnittchen. v.a. das sammeln, gruppieren, registrieren und befragen (befreien?) von alltagskulturellen vernarbungen ist monochrom passion und quasi-ontologischer auftrag. kulturarchäologische grabungssondagen in ideologie- und unterhaltungsstätten. staatlich geprüftes rhizom. die schönheit der impliziten kaputtheit der selbstverständlichkeit ist anlass für phänomenologische wollust und (benutzer-)freundliche mikropolitische übernahmen. oder so.

bildet to-do-stapel!

Was wäre dem noch hinzuzufügen? – Ganz sicherlich die Ergänzung, dass die Geschichte des gedruckten „monochrom“ nicht so ganz und gar zu Ende ist, wie die links oben genannten Daten es anzeigen, sondern dass es in Gestalt des Magazins „Sonne Busen Hammer“ weiterlebt, sozusagen in dieses hineingefahren ist. Die genaue Geschichte ist im Wikipedia-Artikel zur Künstlergruppe „Lord Jim Loge“ nachzulesen, auf den mich Johannes Grenzfurthner von „monochrom“ dankenswerterweise hingewiesen hat.

Fast alle Ausgaben des „monochrom“ sind in digitalisierter Form im Online-Shop erhältlich, die Ausgaben von „Sonne Busen Hammer“ noch gedruckt.

  • Foto: Aus 16 mach 3: die drei letzten „Hefte“ von 1998, 2000 und 2004, jeweils mehrere Nummern umfassend.
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  • Foto: Klare Ansage – Detail von der Rückseite der Ausgabe „#8-10“ (1998).
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  • Foto: Fünfeinhalb Zentimeter und um die vier Pfund.